12.05. bis 23.05.2013

Am 12. Mai ging es endlich los, zwei Tage später als eigentlich vorgesehen. Wir hatten aber von Anfang an ausreichend Zeit eingeplant, so dass dies nicht weiter schlimm war.

Wir standen früh auf und packten unsere letzten sieben Sachen zusammen, bevor wir mit einem reichhaltigen Brunch inklusive feiner Rösti nochmals verwöhnt wurden. Leider machte sich die aufkeimende Nervosität bemerkbar, so dass wir nicht mit dem gewohnten Appetit essen konnten.

Nach einer weiteren Stunde Aufräumen liessen wir das Chaos Chaos sein und wir machten uns bereit für die Abfahrt. Der Abschied war feucht, nicht nur wegen des Regens. Um 13:44 Uhr fuhren wir in Affoltern am Albis los und drehten noch eine Abschiedsrunde durchs Dorf. Bei der Autobahneinfahrt wurden wir überraschenderweise mit Plakat, Schweizerfahne und Tute verabschiedet und die Tränen kullerten erneut.

Die Fahrt gen Süden wurde von Regen begleitet, der ganz dem Klischee entsprechend mit der Einfahrt ins Gotthard – Nordportal endete. Um 16:28 Uhr passierten wir die Grenze nach Italien. Nach einer durchfrorenen Nacht in einem ungeheizten Hotel in Modena  fuhren wir weiter nach Ancona, wo die Fähre nach Griechenland  auf uns wartete.

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Griechenland empfing uns mit strahlendem Wetter und warmen Temperaturen und wir fuhren los in Richtung Meteora. Auf der Fahrt entdeckten wir die ersten frei lebenden Schildkröten.

In Meteora machten wir unseren ersten „Day Off“, so nennen wir die Tage an welchen wir Zelt (und meistens auch die Motorräder) stehen lassen. Wir besichtigten die Klöster von Meteora und entdeckten dabei Schildkröten, Eidechsen, Sommervögel und allerlei weitere Tiere. Es ist sehr eindrücklich, wie die Klöster passgenau auf die Felsen „aufgesetzt“ wurden. Eindrücklich waren auch die Massen von asiatischen Touristen, obwohl die Saison eben erst begonnen hatte (dazu kommen wir später nochmals…). Für den Abstieg  von den Klöstern ins Dorf entschieden wir uns für einen anderen Wanderweg. Da die Wege nicht offiziell gekennzeichnet sind und auch die „Wanderkarte“ des Zeltplatzes lediglich ein sehr dürftiges Kroki war, mussten wir einige Zeit suchen, bis wir den vermeintlichen Weg fanden. Dieser entpuppte sich als Trampelpfad, welcher durch kniehohes Gras mit vielen Schlangen führte. Nach der dritten Schlangensichtung innert 15 Metern reichte es uns. Wir gingen zurück zur Strasse und nahmen den selben Weg wie beim Aufstieg. Beinahe unten angekommen, erschreckten wir nochmals eine Schlange (vielleicht war es auch umgekehrt :o) … ).

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Am vierten Tag fuhren wir los in Richtung Halbinsel Pilios. Der Weg dorthin war wenig abwechslungsreich, dafür war die kurvenreiche Strecke durch die urwüchsigen Wälder des Pilios umso schöner. Gelegentlich regnete es ein wenig, es war das letzte Mal für die nächsten drei Wochen. Der einzige Zeltplatz auf Pilios befindet sich in Papa Nero, einer kleinen Ortschaft, welche wir nur mit Hilfe von Einheimischen gefunden haben. Hier machte sich bemerkbar, dass die Saison eben erst begonnen hatte: Wir waren beinahe die einzigen Gäste, und sämtliche Einrichtungen des Zeltplatzes ausser den sanitären Anlagen waren noch geschlossen. Zum Glück haben wir auf dem Weg bereits unsere Einkäufe gemacht. Wir genossen aber umso mehr die Ruhe und das grosse Platzangebot.

Um ein bisschen „Land“ zu gewinnen, nahmen wir für die nächste Etappe die Autobahn, und liessen auch bald Thessaloniki hinter uns. Wir hatten die Halbinsel Chalkidiki als unser nächstes Ziel auserkoren. Auf dem schönen und gut gepflegten Zeltplatz waren wir nun wirklich die einzigen Gäste. Es gefiel uns so gut, dass wir drei Nächte statt der geplanten einen blieben. Wir genossen das süsse Nichtstun (wir haben ja Zeit…), entdeckten einige Tiere (wieder eine Schildkröte, später haben wir aufgehört zu zählen, es wurden zu viele), Frösche, spezielle Vögel und allerlei Insekten, zum Glück aber keine einzige Schlange. Nachts wurden wir jeweils von einer Nachtigall in den Schlaf gesungen, und dank WiFi konnten wir sogar den Eishockey WM – Final Schweden – Schweiz verfolgen, wenn auch mit stockender Verbindung und Zeitverzögerung.

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Nach drei sehr ruhigen und erholsamen Tagen zogen wir weiter, wir hatten eine Fährverbindung von Kavala nach Chios und weiter in die Türkei nach Çeşme ausgemacht. Auf dem Zeltplatz in Kavala trafen wir die ersten Traveller und erhielten von ihnen wertvolle Tipps zur Türkei. Die Fährfahrt von Kavala nach Chios dauerte rund 16 Stunden und wir begnügten uns wieder mit einer Deckpassage. In Chios angekommen, konnten wir gleich die Fähre nach Çeşme buchen, welche bereits 45 Minuten später absetzte. So klein die Fähre auch war, ein Reisecar passte dank dem Geschick des Fahrers und den einweisenden Personen allemal noch drauf. Die Überfahrt war kurz aber umso schaukliger aufgrund des Wellengangs. Am Zoll in Çeşme wurden die Formalitäten rasch abgewickelt. Ein Zöllner diktierte, ein zweiter schrieb und der dritte kontrollierte das Ganze (wenn drei an einer Sache arbeiten, muss es ja schnell gehen, oder??? :o) ). Nach der Bezahlung einer Abwicklungsgebühr von € 4.- pro Motorrad wurde das Hafentor geöffnet. Wir sind definitiv in der Türkei angekommen.

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Hier endet der erste Bericht. Bald werden wir Euch eine Zusammenfassung unserer Türkeierlebnisse geben…

Griechenland – unsere Eindrücke in Kurzform:

  • 1’276 gefahrene Kilometer in 10 Tagen (wir haben ja Zeit…)
  • Griechischer Salat
  • Ferien
  • Schildkröten und Schlangen
  • Sonne und Meer
  • wenig Touristen

 

Abreise und Griechenland
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3 Gedanken zu „Abreise und Griechenland

  • Hoi zäme, Merci für den spannenden Bericht und die tollen Fotos; ich hatte nicht gewusst, dass Schildkröten so zahlreich sind in Griechenland. Ich werde seit Anfang Woche ziemlich übel geräuchert. Auf Sumatra brennen sie illegal Dschungel ab, um Palmölplantagen anzupflanzen. Und der Wind bläst den ganzen Rauch bis nach Singapur und Malaysia. Es ist wie an einem Dauer-Waldfest zu sein… ziemlich ätzend 🙁 Hoffe, dass der Wind bald dreht, oder es mal wieder zünftig regnet.
    Take care. Judith

  • Immer wieder spannend zu sehen wie neue Reisen beginnen und was die ersten Erlebnisse sind. Hoffe auf viele weitere Berichte und für euch eine Unfallfreie fahrt.

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