12.12.2013 bis 01.01.2014
San Francisco – die Stadt ist weitgehend bekannt. Als wir über die Bay Bridge ins Zentrum der Metropole fuhren, genossen wir den einmaligen Anblick. Bunte Häuser die sich an die Hügel schmiegen, moderne Wolkenkratzer, die unverkennbare Golden Gate Bridge, Alcatraz… die Vorfreude stieg mit jeder Minute!
Als erstes machten wir Halt in einer Motorradgarage, denn es war wieder Zeit für neue Reifen. Diesmal machten wir uns nicht die Mühe die Gummis selber aufzuziehen, sondern überliessen diese Arbeit den Fachleuten. Auch die Federbeine, welche auf den Strassen und Pisten in Zentralasien und der Mongolei ziemlich gelitten haben, erhielten einen Service.
Über AirBnB reservierten wir ein Zimmer im ruhig gelegenen Quartier „Noe Valley“. Unsere Gastgeber wohnten an einem steilen Hang in einem für San Francisco typischen Haus. Die nächsten Tage besichtigten wir die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten, und wir waren richtig angetan von der Atmosphäre, die sie ausstrahlte. Wir verbrachten insgesamt vier sonnige und warme Tage in San Francisco und hätten wir wegen den auslaufenden USA-Visa nicht weiter fahren müssen, wären wir gerne noch länger geblieben. Aber wir wollten noch mehr von der schönen kalifornischen Küste sehen und in den Redwood Nationalpark fahren, wo es die sogenannten „Redwoods“, eine andere Gattung der Mammutbäume, zu sehen gibt.
Also fuhren wir von San Francisco aus nach Norden und genossen die wunderschöne Fahrt auf dem Highway 1. Das Wetter liess die teils ziemlich felsige Küste mal in herrlichstem Sonnenschein erstrahlen, mal in mystischem Nebel erscheinen. Es war wirklich einmalig schön. Kurz vor dem Redwood Statepark (liegt südlich des gleichnamigen Nationalparks) war dann aber Schluss mit lustig! Markus Motorrad wollte nach einer kalten und nassen Nacht partout nicht anspringen. So mussten wir den Pannendienst rufen um die Ténéré in eine Werkstatt bringen zu lassen. Es war gemein und auch etwas peinlich, als das Motorrad in den Händen des Mechanikers sofort ansprang. Dennoch untersuchte er es, konnte aber nichts Aussergewöhnliches finden. Kaltes und feuchtes Wetter scheint der Töff nicht zu mögen, da sind sich Gefährt und Besitzer ganz ähnlich. Da wir wegen dieses Zwischenfalls einen Tag eingebüsst hatten, mussten wir die Rückfahrt nach Seaside antreten, ohne den Redwood Nationalpark gesehen zu haben.
Die Weihnachtstage verbrachten wir wieder in Seaside, wo wir noch einmal das schöne Haus und all die Annehmlichkeiten (siehe Bericht USA 2) geniessen durften. Stilecht gönnten wir uns an Heilig Abend ein leckeres Fondue Chinoise und verbrachten den Rest des Abends bei Weihnachtsmusik vor dem Christbaum. Trotz der gemütlichen Stimmung war es komisch, Weihnachten so weit weg von Familie und Freunden zu feiern. Und erstmals auf unserer Reise hatten wir etwas Heimweh.
Nach Weihnachten fuhren wir von Seaside auf dem Highway 1 der Küste entlang nach Süden. Die Strasse windete sich entlang des Meeres und bot spektakuläre Ausblicke auf den Pazifik. Obwohl wir die Strecke in umgekehrter Richtung bereits gefahren waren (siehe Bericht USA 1), zogen uns die Landschaft, die Ausblicke und die vielen Tiere erneut in Bann. Vom Land aus sichteten wir Seelöwen, Seeelefanten und Wale, welche in wärmere Gewässer nach Mexiko migrierten.
Den 31. Dezember, unsere letzte Nacht in den USA, verbrachten wir auf einem Campingplatz nahe zur mexikanischen Grenze. Zum (immer noch vorhandenen) Heimweh kam nun auch die Nervosität hinzu. Die Nachrichten und Reisehinweise über Mexiko sind nicht gerade das, was man gerne liest und hört. Drogenkriege, eine hohe Kriminalitätsrate und korrupte Beamte sind Schlagwörter, die man mit Mexico verbindet. Nach vier Monaten in Kanada und den USA kamen nun wieder neue Abenteuer auf uns zu.
Am Neujahrstag war es dann soweit. Unser Visum lief aus und quasi auf den letzten Drücker verliessen wir die USA und reisten in Tecate, etwas östlich von Tijuana gelegen, nach Mexiko ein.
USA – Teil 3: unsere Eindrücke in Kurzform
- 1’960 gefahrene Kilometer in 19 Tagen
- San Francisco – unser Favorit in Sachen Städte
- Highway 1 – entlang der Küste nach Süden
- Weihnachten und Silvester weit Weg von zu Hause
- Bye Bye USA